Geologische Besonderheit Neuwieder Becken
Die Kiesablagerungen des Rheins sind im Engerser Feld im Vergleich zum südlich und nördlich davon liegenden Felstälern (Mittelrheintal) sehr mächtig. Das liegt an der Position des Engerser Feldes im östlichen Neuwieder Becken (= Mittelrhein-Becken) als auffallend flache und ausgedehnte Senke, die ringsum von Mittelgebirgen umrahmt wird.
Die Ursache liegt in der geologischen Position des Beckens: Hier schneiden sich die auch durch heutige Erdbeben nachweisbaren Strukturen der sogenannten Mosel-Mulde mit dem Mittelrheintal.
Das Mittelrheintal gehört zu einer Bruchzone, die von Rheinhessen über die Kölner Bucht bis in die Nordsee reicht. Ursachen für die Erdbeben und Brüche im Untergrund sind Spannungen in der Erdkruste Europas (Atlantiköffnung im Westen, Alpenauffaltung im Süden).
Das Neuwieder Becken ist dabei in den letzten 50 Millionen Jahren 350 m abgesunken; die tiefst abgesenkte Stelle des Neuwieder Beckens liegt unter dem Neuwieder Hafen!
Erdbeben zwischen 2000 bis 2010
Das Neuwieder Becken zählt auch heute noch zu den geologisch aktiven Gebieten in Deutschland. Die zahlreichen kleinen Beben zeugen von den immer noch wirkenden Kräften.
Von kleinen gelben nimmt die Bebenstärke zu großen roten Kreisen hin zu.
Das Landschaftsbild des Neuwieder Beckens
Die Brüche sind auch heute noch aktiv, wie die nebenstehende Erdbebenkarte zeigt.
Das Neuwieder Becken ist in den vergangenen 50 Millionen Jahren um 350m abgesunken. Dies erkennt man heute noch im Landschaftsbild.
Das Foto zeigt einen Ausblick vom Hüllenberg (ca. 340m NN. ) bei Feldkirchen über das Neuwieder Becken in den Hunsrück:
Das Weißenthurmer Werth, auf dem die Raiffeisenbrücke steht, hat an seiner höchsten Stelle 60m NN über dem Meeresspiegel. Dahinter steigt das Flußtal auf die Winninger Höhe (ca. 200m NN) an, auf der markante Industriegebäude zu erkennen sind. Die Bergkette im Hintergrund ist der bereits zum Hunsrück gehörende Koblenzer Stadtwald mit einer Höhe von ca. 370m NN.