Die Fürstenfamilie zu Wied

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Das Schloss und die Fürsten zu Wied

Die Fürstenfamilie zu Wied

Betrachtet man das Wappen der Fürsten zu Wied über dem Tor des Schlossportals, so kann man die Geschichte der Adelsfamilie ablesen.

Das Familienwappen ist in vier Teile unterteilt. Die Felder 1 und 4 zeigen das Stammwappen der Wieds: vier rote Schrägrechtsbalken auf goldenem Grund, belegt mit einem schreitenden Pfau. Dieser steht zusätzlich als radschlagender Pfau im Herzschild.

Bereits vor 900 Jahren wird der Familienname "Wied" eines Reichsgrafen zum ersten Mal 1093 in der Gründungsurkunde des Klosters Maria Laach erwähnt: Meffridus comes de Wiede.

1244 starb die Familie im Mannesstamm aus. Die Erbtochter heiratete Bruno von Isenburg, der sich seine Brunosburg, die heutige Braunsburg bei Rengsdorf, baute. Sein Wappen findet sich heute noch im dritten Feld: zwei rote Balken auf silbernem Grund.

1462 brachte eine Erbnichte mit Ihrer Vermählung die Besitzungen zu Dietrich Herrn zu Runkel. Dessen Wappen schmückt noch heute das zweite Feld: zwei rote Pfähle und ein blaues rechtes Obereck auf Silbernem Grund. Die Familie behielt aber den Namen Wied.

1595 teilte sich die Familie Wied in zwei Linien. In der Obergrafschaft in Dierdorf und auf Burg Runkel residierten die Grafen zu Wied-Runkel. In der Untergrafschaft wohnte die Familie zunächst auf Burg Altwied und auf der Seeburg.

Nach der Stadtgründung Neuwieds 1653 bezogen diese als Grafen zu Wied-Neuwied das 1707 bis 1711 erbauten Schloss Neuwied.

Die Familie zu Wied waren zunächst Grafen bis am 29.05.1784 Johann Friedrich Alexander Graf zu Wied-Neuwied den Erbtitel Fürst verliehen bekam. Nur die erstgeborenen Nachkommen sind berechtigt, diesen Titel zu führen. Alle anderen Mitglieder des Hauses tragen den Titel Prinz bzw. Prinzessin, wobei die offizielle Anrede Durchlaucht ist.

Nach dem Wiener Kongress verlor das Haus seine Souveränität und zählt heute zu den Standesherren. 1824 starb die Linie Wied-Runkel aus, der Familienname verkürzte sich wieder auf Wied.

Das Schloss Neuwied

Als Ersatz für das in einem der Reichskriege mit Frankreich zerstörte "Hauß Neuen Wiedt" des Stadtgründers Graf Friedrich III. (Abb. links) ließ sein Sohn Friedrich Wilhelm in den Jahren 1707- 1711 das Schloss Neuwied bauen.

Die Planungen setzten 1706 ein. Architekt war Julius Ludwig Rothweil. Von diesem bedeutenden Barockbaumeister stammten auch die Pläne für die Schlösser in Hanau, Weilburg, Arolsen und Hachenburg.

Der Innenausbau mit den Stukkaturen und den Deckengemälden im Festsaal war 1713 vollendet. Als Stukkateure wurden verschiedene wandernde Trupps unter Leitung der Italiener Castelli, Genone und Gallasini beschäftigt.

Die Seitenflügel entstanden wegen Geldmangels abschnittsweise nach und nach:
1708 nur das Waschhaus im nördlichen Pavillon

links und der Marstall im Mittelteil rechts, 1747 - 1749 der nördliche Pavillon rechts als Küche, 1748-1750 der Mittelbau links mit drei Fruchtböden für Korn (heute die Rentkammer) und der südliche Pavillon links als Kelter und Weinkeller, zuletzt 1755-1756 der südliche Pavillon rechts als Sattelkammer.

Der Altan mit den stützenden Säulen vor dem Haupthaus wurde erst 1838-1840 angebaut.

Im Schloßpark errichtete man 1729 eine Fasanerie. Prinz Maximilian nutzte dies Gebäude im 19. Jahrhundert als Bibliothek und als naturhistorisches Museum für die von seinen Forschungsreisen mitgebrachten zoologischen und ethnographischen Sammlungsstücke.

Schloss und ehemalige Fasanerie werden noch heute von der Fürstenfamilie zu Wied bewohnt.

Vom Grafen zum Fürsten zu Wied

Arnold von Wied (1098-1156)

Arnold von Wied war seit 1138 Kanzler des deutschen Reiches unter Kaiser Konrad III. Er begleitete ihn auf dem verlustreichen 2. Kreuzzug. Seit 1151 Erzbischof von Köln, salbte er 1152 Friedrich Barbarossa zum deutschen König. Als Bauherr der Doppelkirche in Schwarzrheindorf gegenüber von Bonn, die "eines der bedeutendsten mittelalterlichen Baudenkmäler des Rheinlandes" ist, blieb er bis heute in Erinnerung.

Hermann von Wied (1477-1552)

Seit 1515 war auch er kölnischer Erzbischof und einer der sieben Kurfürsten des Reiches. Seine Reformen in Verwaltung, Rechtswesen sowie zur Beseitigung kirchlicher Missstände führten 1542/ 1543 zur Berufung der Reformatoren Bucer und Melanchthon nach Bonn. Durch deren Reformationsdegret rückte Hermann an die Seite der Protestanten.

Kaiser Karl V. und der Papst setzten 1547 seine Amtsenthebung durch. Somit wurde vermutlich verhindert, dass sich nach dem Erzbistum Köln ganz Norddeutschland und das gesamte deutsche Reich der Reformation anschlossen.

Graf Friedrich III. zu Wied (1618-1698)

Gründete die Stadt Neuwied.

Fürst Friedrich Alexander zu Wied-Neuwied (1706-1791)

Er war maßgeblich daran beteiligt, den Polnischen Erbfolgekrieg (1733-1738) durch diplomatische Vermittlung zwischen Frankreich und Österreich zu beenden. Als langjähriger Direktor des Niederrheinisch-Westfälischen Grafenkollegiums half er abermals diplomatisch geschickt dem Kaiser und dem Reich aus einem Patt, in das der Reichstag bei Abstimmungen geraten war. Dafür erhob ihn Kaiser Josef II. 1784 in den erblichen Fürstenstand. 1757-1762 ließ er über Altwied das Sommerschloss "Monrepos" erbauen. Geprägt vom Zeitgeist des aufgeklärten Absolutismus, war er ein geschäftiger und erfolgreicher Landesvater.

Graf Carl zu Wied-Neuwied (1710-1765)

Der Bruder des ersten Fürsten war als preussischer Generallieutenant einer der fähigsten Offiziere Friedrichs des Großen. Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763), in den ganz Europa verwickelt war, gab er zusammen mit dem Reitergeneral Zieten in der Schlacht bei Torgau die den Sieg entscheidenden Befehle. Der erfolgreiche Sturm auf die Höhen bei Leutmannsdorf unter seinem Kommando (1762) ermöglichte die den Krieg entscheidende

Eroberung der von Österreichern besetzten und von Preußen belagerten schlesischen Festung Schweidnitz. Dies führte zu Friedensverhandlungen mit dem erschöpften Gegner.

Wer Schweidnitz besaß, bestimmte dabei über das Schicksal Schlesiens.

Friedrich Carl, der 2. Fürst zu Wied-Neuwied (1741-1809)

Wie in jeder Familiengeschichte gibt es auch unter den Wieds nicht nur Sieger. Es ist Friedrich Carl, der den Umbrüchen der Industrialisierung zum Opfer fällt:

Die Wirtschaftsweise der Bauern benötigte den "Plenterwald", einen Niederwald, der als Ergänzung des Ackers, als Nahrungsgeber für das Vieh und als Brennholz unentbehrlich war.

Die gräflich-fürstliche Verwaltung dagegen kultivierte den Wald forstwirtschaftlich als Hochwald in abgegrenzten, gesperrten Schlägen: Lieferant der Holzkohle für die Eisenhütten Honnefeld und Rasselstein sowie des Schiffbauholzes, das nach Holland geflößt wurde.

Friedrich Carl beendete diesen jahrzehntelangen Streit um die Nutzungsrechte am Wald durch einen Vergleich, der den Bauern zwei Drittel der strittigen Wälder als Eigentum überließ.

Der Widerstand der nun benachteiligten Manufakturbetreiber, Hüttenherren sowie der als Garanten für die Finanzen des Hauses Wied verantwortlichen Verwandten führte zu einem Prozeß gegen ihn wegen Unzurechnungsfähigkeit. Das Reichskammergericht setzte ihn als Landesherrn ab. Er wurde zwar rehabilitiert, entsagte aber zermürbt 1802 seiner Regierungsrechte und zog nach Freiburg.

Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied
(1782 - 1867)

Als Naturforscher und Ethnologe erlangte er internationales Ansehen.

Prinz Victor zu Wied-Neuwied (1783-1812)

Im Schloßpark erinnert seit 1866 ein Obelisk an Maximilians jüngeren Bruder Victor, der in den Feldzügen gegen Napoleon zunächst als österreichischer Offizier und dann in Spanien mit den Aufständischen gegen die französischen Truppen kämpfte. Dort wurde er 1812 tödlich verwundet. Seine Briefe in die Heimat wurden mit einem Vorwort Ernst Moritz Arndts gedruckt. Den Menschen in der Zeit der Kriege gegen Napoleon galt er wie der Dichter Theodor Körner als Freiheitsheld.

Carmen Sylva, Prinzessin Elisabeth zu Wied, Königin von Rumänien, "Mama Regina", die "dichtende Königin", (1843-1916)

Carmen Sylva war ihr Künstlername, unter dem sie ab 1880 Gedichte, Novellen und Romane

veröffentlichte. 1869 heiratete sie Karl von Hohenzollern-Sigmaringen, der seit 1866 Fürst und seit 1881 König von Rumänien war. Dieses Land löste sich 1877 im Krieg zwischen Rußland und der Türkei aus türkischer Oberhoheit. Den Fürsten aus Deutschland holte man, um Konflikte der einheimischen Adelsgeschlechter um die Herrschaft zu vermeiden.

An seiner Seite wirkte Carmen Sylva mit, Rumänien mit der Staatenfamilie und Kultur Westeuropas zu verbinden. Sie gründete Armenvereine, Selbsthilfevereine für das heimischen Handwerk, eine bis heute bestehende Blindenschule, und sie half als Krankenschwester im Russisch-Türkischen Krieg. Für ihre Bemühungen gab ihr das Volk den Beinamen "Mama Regina".

Viele ihrer Gedichte hat der seinerzeit sehr angesehene Komponist August Bungert vertont. Carmen Sylva schenkt ihm in Leutesdorf dafür eine Villa. Durch ihre schriftstellerische Arbeit wurde Carmen Sylva eine der damals bekanntesten Frauen Deutschlands. In ihrer literarischen Arbeit sah sie ihren "Beruf als Königin", die damit "Öffentlichkeitsarbeit in eigener und prodynastischer Sache" leistete.

Fürst Wilhelm von Albanien, Prinz zu Wied (1876-1945)

Albanien war im 1. und 2. Balkankrieg (1912 und 1913) aus türkischer Oberhoheit herausgelöst worden. Die europäischen Großmächte Österreich-Ungarn, Italien, Rußland, Frankreich, England und Deutschland suchten einen möglicherweise daran anschließenden europaweiten Krieg zu vermeiden und entschieden sich unter Ablehnung von 19 Bewerbern für Prinz Wilhelm zu Wied als Fürsten des neugebildeten Staates Albanien. Prinz Wilhelm mußte gedrängt werden. Er übernahm die Aufgabe am 21.2.1914 im Vertrauen auf die Garantieerklärungen der sechs Großmächte. An der zugesagten Unterstützung fehlte es, zumal nach Ausbruch des 1. Weltkriegs Anfang August 1914, als alle Staaten sich um ihre sie selbst betreffenden militärischen Maßnahmen kümmerten. So weilte Prinz Wilhelm als Fürst von Albanien nur vom 7. März bis 3. September 1914 dort im Land.

Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied - Naturforscher und Völkerkundler

Maximilian Alexander Philipp Graf zu Wied-Neuwied wurde am 23. September 1782 als achtes von zehn Kindern von Friedrich Carl Graf zu Wied-Neuwied und dessen Gemahlin Louise geb. Gräfin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg im Schloss zu Neuwied am Rhein geboren. Nachdem das Haus 1784 in den Fürstenrang erhoben worden war, erfolgte die Namensänderung in Prinz zu Wied. Anders als in Nord- und Südamerika war in seiner rheinischen Heimat das Andenken an Maximilian Prinz zu Wied seit seinem Tod recht schnell verblasst. Lange war vergessen, dass Neuwied einst zu den ersten Adressen der wissenschaftlichen Welt gehörte.

Historisch steht der Prinz zu Wied ganz vorne in der Reihe von Reisenden adeliger Herkunft, die während des 19. Jahrhunderts wesentlich zur Kenntnis der außereuropäischen Länder beigetragen haben.

Seine Passionen füllten ihn derart aus, dass sie sein ganzes Privatleben einnahmen.

Zunächst lebte Maximilian bis zu seinem 18. Lebensjahr in Neuwied. Anschließend schrieb er sich an der Universität in Göttingen ein. 1802 trat er seinen militärischen Dienst an und geriet bei der Schlacht von Auerstett in französische Kriegsgefangenschaft.

Während seines wissenschaftlichen Werdegangs traf er mit zahlreichen bedeutenden Naturforschern zusammen. Hierzu zählte der Naturforscher Alexander von Humboldt, der Begründer der modernen Naturgeschichte und Anthropologie Johann Friedrich Blumenbach und der Begründer der Vergleichenden Anatomie und Paläontologie, Georges Baron de Cuvier. Maximilian erreichte bereits vor seinen Reisen ein sehr hohes wissenschaftliches Ansehen durch seine geographischen, natur- und völkerkundlichen Studien. In der Öffentlichkeit wurde Wied vor allem als Ethnograph bekannt. Er hat das Bild vom Indianer in Europa nachhaltig mitgeprägt, wobei er mit bewundernswerter Unvoreingenommenheit fremden Völkern gegenübertrat und sich vor Überzeichnungen hütete. Neben militärischen und akademischen Anerkennungen sind vor allem die Ernennung zum Generalmajor durch den König von Preußen (1840) und die Verleihung des Dr. phil. h.c. durch die Universität Jena (1858) besonders hervorzuheben. Am 03.02.1867 starb Maximilian an einer Lungenentzündung und wurde im Familiengrab des fürstlichen Schlosses beigesetzt.

Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied (1782 - 1867)

Forschungsreisen

Brasilien 1815 bis 1817

Maximilian zu Wied entschloss sich bereits 1814 zu seiner Reise nach Brasilien. Für die wissenschaftliche Vorbereitung wählte er mehrere Werke von Alexander von Humboldt, den zu Wied sehr verehrte.

Da die gewünschten Begleiter die Kosten für die damals sehr aufwändige Reise nicht aufbringen konnten, griff der Prinz auf Bedienstete des Neuwieder Hofes zurück und engagierte den Jäger Dreidoppel und den Gärtner Simonis.

Am 15. Mai 1815 betrat die Gemeinschaft in London den Segler "Janus", der nach 72 Tagen am 16. Juli in Rio de Janeiro einlief.

Die großzügige Unterstützung durch den brasilianischen Minister Manoel de Araujo ermöglichte am 4. August den Aufbruch von Sao Christovao nach Cabo Frio und weiter nach Villa de San Salvador, dem jetzigen Campos, und zum Rio Paraiba, wo die erste Begegnung mit freien Indianervölkern - den Puri, Coroado und Patachó - erfolgte.

Zu Wied war in erster Linie Zoologe, besaß aber von Anfang an ausgeprägtes Interesse für die amerikanischen Ureinwohner. Indem er sorgfältig seine Beobachtungen aufschrieb und bildlich skizzierte, schuf er einmalige Dokumente von

Völkern, die schon ein Jahrzehnt später viel von ihrer angestammten Kultur verloren hatten und inzwischen längst untergegangen oder von der Zivilisation aufgesogen sind. Zu Wied konnte sechs weitgehend intakte Völkerschaften näher kennen lernen.

Im Mai 1817 schiffte sich Wied nach Europa ein und kam im August in Neuwied an.

Nordamerika 1832 bis 1834

Am 7. Mai 1832 brach Prinz Maximilian zu Wied mit dem Jäger Dreidoppel und dem als Landschaftsmaler engagierten Karl Bodemer, der bis zum Ende der Reise mehr als 400 Skizzen und Aquarelle von Indianern, Pflanzen, Tieren und Landschaften mitbringen sollte, zu seiner zweiten Reise auf.

Das Ziel war die Erforschung der Flora und Fauna Nordamerikas und die Begegnung mit Indianerstämmen, die westlich des Missouri vom Pelzhandel lebten.

Die Reise begann in New York und führte über Philadelphia und Pittsburg nach New Harmony. Von hier aus führte die Reise mit einem Dampfboot den Missouri hinauf und weiter über den Yellow Stone River bis in das heutige Montana. In einer langen Winterpause fertigte

zu Wied umfassende Berichte zu dort lebenden Mandan- und Hidatsa-Indianern an. Durch die Bilder von Karl Bodmer und die detaillierten Beschreibungen hat zu Wied eines der bedeutendsten Werke der Völkerkunde Nordamerikas geschaffen, in dem zum Teil eine der letzten authentischen Schilderungen seither dezimierter oder zivilisierter Völker geboten wird.

Anschaulich macht zu Wied die Kommunikation der Indianer klar, indem er zum Beispiel Wörterverzeichnisse anlegt oder schriftliche Verständigungsmöglichkeiten erklärt. Maximilian zu Wied erlebte den Höhepunkt der "Plains-Indianerkultur", bevor Seuchen diese auf zehn Prozent ihrer Bevölkerung dezimieren.

Die Freundschaft zu Wieds zu Mató-Tópe, dem Häuptling der Mandan, hat Karl May vermutlich bei der Erschaffung der Romanhelden Winnetou und Old Shatterhand beeinflusst.

Am Missouri, südlich von Omaha, steht ein Gedenkstein mit Seitenportrait des Prinzen in Halbrelief. In Neuwied tragen eine Straße und eine Realschule seinen Namen.

Vor dem Schlosstheater bilden die vollplastischen Figuren von Maximilian, Bodmer und Mató-Tópe das moderne Brunnendenkmal.

Eingeborene mit Einbaum
Zeichnung: Prinz Max zu Wied
Ein Einbaum wird Stromschnellen heruntergeleitet.
Im Boot: Prinz Max mit seinen Gefährten.
Zeichnung: Prinz Max zu Wied
Zeichnug: Karl Bodmer, Mönitarri Indianer.
Von rechts: Karl Bodmer (mit Zylinder), dahinter David Dreidoppel, Prinz Max.

Neuwiedia - Orchideen tragen den Namen Maximilians zu Wied

Es ist üblich, die wissenschaftlichen Bezeichnungen für einzelne Pflanzen oder Tiere vom Namen bedeutender Persönlichkeiten abzuleiten, die sich als Naturforscher einen besonderen Ruf erworben haben.

Auch Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied, der sich mit seinem umfangreichen Reisewerk und vielen bedeutsamen Forschungsergebnissen in der Fachwelt ein besonderes Ansehen erwarb, lebt in der wissenschaftlichen Artenbenennung fort.

Neben anderen Verwendung von Namensbestandteilen Maximilians zu Wied-Neuwied ist insbesondere die

Pflanzengattung "Neuwiedia" hervorzuheben. Die damit bezeichneten Pflanzen mit derzeit 17 Arten gehören zur großen Familie der Orchideen.

Die Forscherleistungen des Prinzen sind darüber hinaus in der Wissenschaft eindrucksvoll gewürdigt worden, indem über fünfzig weitere Tier- und Pflanzenarten sowie ein Fossil nach Wied benannt wurden. Sogar in volkstümlichen Tiernamen lebt die Forschergestalt weiter, wie in "Wied‘s Crested Flycatcher" (Myiarchus tyrannulus) und in "Maximilian‘s Jay" (Gymnorhinis cyanocephalus).

Quellennachweis:
Verwendete Literatur:
Meinhardt, A. (1953): 300 Jahre Neuwied 1653-1953, Neuwied
Meinhardt, A. (1995): Neuwied Einst und Heute, Neuwied
Arbeitskreis Engers [Hrsg.] (2007): Engers; Der Ort und seine Geschichte, Engers
Mit Unterstützung des Fürstlich-Wiedischen Archivs
errichtet vom
Förderverein Neuwieder Deich e.V.
www.deichinfo.de